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Freitag, 26. September 2014

Neger heißt jetzt Afrodeutscher oder wie fleißig weiter diskriminiert wird

Ich bin nicht immer "aktuell", oder wie man es auf "neudeutsch" furchtbarerweise formuliert: up to date.

So mußte ich unlängst lesen, daß der Begriff Neger in Deutschland negativ belastet wäre und jetzt durch Afrodeutscher ersetzt wurde. Zumindest kann man das den Empfehlungen des Duden entnehmen. Gut, der Duden hat bei mir seit der Deutschen Rechtschreibreform eh verschissen... Gewundert habe ich mich trotzdem.

Ich erspare uns eine Exkursion in die Anthropologie und menschliche Rassenkunde.

Ja, Rassenkunde! Den Begriff Rasse, im Zusammenhang mit Menschen, vermeiden Möchtegernintelligenzler und Hobbypazifisten, wie Pest und Cholera.Nur nichts Falsches sagen! Warum? Weil spätestens im 20. Jahrhundert eine gute Handvoll Idioten behauptet haben, Angehörige des jüdischen Glaubens wären eine Menschenrasse!!! Glauben hat nichts mit Anthropologie und Population zu tun.

Für mich jedenfalls, war ein Neger von Kindheit an, ein Schwarzer, ein Mohr, ein MENSCH mit dunkler Hautfarbe aus Afrika. Eine in Deutschland, spätestens seit dem 17. Jh. übliche Bezeichnung, von französisch nègre, spanisch negro, lateinisch niger, ein Schwarzer eben! Und vor Allem: er ist für mich bis heute nicht negativ belastet. Im Gegensatz zu Nigger! Trotzdem werden jetzt sogar Klassiker der Weltliteratur umgeschrieben, von Pippi Langstrumpf über Onkel Toms Hütte bis Huckleberry Finn. Jetzt bin ich schon froh, mir Margaret Mitchell mal gekauft zu haben.

Was ist denn ein Afrodeutscher??? Ein afrikanischer Deutscher? Ein deutscher Afrikaner? Solche gab es! Vor 100 Jahren in Afrika. Das Deutsche Kaisereich besaß einige Kolonien in Afrika. Die Einwohner da waren auf jeden Fall Afrodeutsche. Der Kilimandscharo war auch einer! Zumindest war er derzeit der höchste Berg Deutschlands. Das stand sogar in den Schulbüchern.

Fakt ist, daß ein Bewohner Afrikas nicht schwarz sein muß. Gerade im Norden Afrikas leben Millionen Afrikaner die nicht Neger sind. Genausowenig haben alle Asiaten "Schlitzaugen"! Trotzdem wird afro jetzt mit schwarz assoziiert. Die Amis machens ja auch so... Punkt!???

Hauptsache man erfindet ein neues Unwort!

Ich empfehle den breiten Medien und den übrigen dummen Menschen, diskriminierende Attribue zu vermeiden. Diese beschissene bigotte Gesellschaft beschwört den dritten Artikel des Deutschen Grundgesetzes und kann es nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, daß es sich um einen schwarzen Präsidenten, einen muslimischen Arzt oder eine türkische Putzfrau handelt.

Mir fällt nur ein Beispiel ein, wo die Hautfarbe oder mögliche Herkunft relevant und sachdienlich wäre: bei einer Täterbeschreibung bei der Polizei!

Nicht ohne Stolz, möchte ich darauf hinweisen, daß in Preußen, in meiner Heimatstadt Halle, nicht nur die erste deutsche Frau ihren Doktortitel erwarb, Dorothea Erxleben, sondern bereits 1727 (!) Anton Wilhelm Amo aus dem heutigen Ghana in Halle Philosophie und Jura studiert hat! Da vom ersten schwarzen Studenten zu sprechen, klingt durchaus noch plausibel. Der Autor des Wikipediaartikels erwähnt diesen Fakt überhaupt nicht! Ein großes Lob von mir!!!

Heutzutage immer wieder zu erwähnen, daß Barack Obama Schwarzer ist, Michel Friedman Jude, Klaus Wowereit schwul oder Aydan Özoğuz türkischstämmig (sie wurde in Hamburg geboren), ist mehr als überflüssig. Gibt es eigentlich Englischstämmige oder Norwegischstämmige? Meine Großeltern väterlicherseits waren sogenannte Donauschwaben und haben ihre ungarische Heimat nach dem 2. Weltkrieg verlassen müssen. Noch nie habe ich von ungarischstämmigen Deutschen gehört und keiner käme auf die Idee, jedesmal daraufhin zu weisen. Oder waren es deutschstämmige Ungarn? Bin ich jetzt Ungardeutscher? Deutschungar?

Für mich wird mit Hinweisen auf die Hautfarbe oder Herkunft die Saat der Diskriminierung gedüngt. Es wird subtil das Feindbild gepflegt. Damit nicht vergessen wird, daß die nicht so sind wie Wir.... Wie die Geschichte weitergehen kann, weiß jeder. Es ist längst Zeit, daß das aufhört!!!

Im Einzelhandel hat Weihnachten schon begonnen. Wer mein geistiges Niveau noch nicht erreicht hat, aber immer noch an die besinnliche Weihnachtszeit glaubt, sollte sich einfach mal ein paar Tage weniger darum Gedanken machen, was er seiner Sippe zum Fest in den Rachen schmeißen soll, und sich eine Liste machen, warum der Kurde in der Dönerbude um die Ecke ein schlechterer Mensch sein soll und die eigenen Erkenntnisse mindestens dreimal hinterfragen. Bei Unklarheiten empfehle ich ein persönliches Gespräch mit dem Dönerverkäufer. Das könnte der Anfang einer wunderbaren Freundschaft werden.

SUUM CUIQUE!*

Euer Wotan ;o)



 * Leider ist der Wikipediaartikel mangelhaft, vielleicht werde ich ihn demnächst mal überarbeiten. Suum cuique war tatsächlich seit Friedrich II. preußischer Leitspruch. Jeder sollte in Preußen "nach seiner Fasson glücklich werden." Preußen war seinerzeit einer der fortschrittlichsten Staaten Europas. Allerdings bedeutet es auch: jeder erntet was er sät. Ein philosophisches Schulterzucken? Gleichgültigkeit gegenüber anderen?... Ich empfehle eine Gleichgültigkeit gegenüber Äußerlichkeiten zu entwickeln. Wie heißt es so schön: Man soll ein Buch nicht nach dem Einband beurteilen! ;o) W.




1 Kommentar:

  1. "Wer Neger sagt, muss ja nicht gleichzeitig ein Problem mit Ausländern in Deutschland haben."
    Zumindest wird es einem so suggeriert, sonst gäbe es ja die Empfehlung des Duden nicht.

    Danke für den Pressekodex. Gerade strafrechtlich ist es völlig irrelevant, wo der Täter herkommt. Es gilt das Gesetz des jeweiligen Landes, und vor dem sind in der Regel alle Menschen gleich. Wenn in der Presse explizit darauf hingewiesen wird, daß ein marrokanischer Moslem das Verbrechen verübt hat, ist das, meiner Meinung nach, nur Wasser in die Mühlen der Diskriminierung. Sonst liest ja man auch nicht, daß der Täter weiß und Christ ist...

    Wie der "Die Zeit"- Artikel zeigt drehen es sich die Rechten sowieso, wie es ihnen paßt.
    Grundsätzlich gibt es genug Pressezensur, auch wenn man vieles auf den ersten Blick nicht mitbekommt. Und die Presse soll auch auch nicht Erzieher der Nation sein. Das sollte auch Duden beherzigen und sich lieber wieder der Pflege der deutschen Schrift und Sprache widmen. Ich finde Dreifachkonsonanten wie in Schifffahrt jedenfalls schlimmer als das Wort Neger.
    Das Schwein ist in unserer Gesellschaft als Schimpfwort weit negativer belastet und heißt trotzdem noch so.

    Danke Shan :)

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