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Sonntag, 20. Juli 2014

Infomessi Facebook

Da ich bei der Hitze nicht schlafen kann, werd ich ein bißchen Dampf über Facebook rauslassen.

Facebook, von mir gar nicht liebevoll Fuckbook genannt, kann es nicht unterlassen, ständig irgendwelche beschissenen Daten "aktualisieren" zu wollen.

Eingaben zum Beruf wie: "Du nervst!" werden ignoriert. "Du nervst ja immer noch!" als Antwort auf die Frage nach dem Bildungsweg ebenso. "Fickt Euch!" zählt als Antwort auch nicht, leider.

"Da wir eh keine selbstformulierten Antworten akzeptieren, machen wir Ihnen die Beantwortung folgender Fragen etwas einfacher.", haben sich die Fuckbook-Mitarbeiter gedacht und den folgenden Fragen einfach mögliche Antworten vorgegeben.

Die Fragen habe ich mir nicht ausgedacht, sondern wortgetreu mit den Antwortmöglichkeiten übernommen! Die Möglichkeit eine eigene Antwort zu verfassen, stand mir nicht zur Verfügung! Ich habe nichts hinzugefügt oder ausgelassen. Die Angaben von Facebook sind fett dargestellt.

Bei jeder Antwortmöglichkeit empfehle ich, sich die Frage noch einmal ernsthaft anzusehen.  Allerdings möchte ich Euch nicht vorenthalten, was mir beim Lesen spontan durch den Kopf ging.

Auf welche Erfahrung bist Du stolz? (frech mich einfach zu duzen, ich bin über 40!)

- Hat sich zur Wahl registriert. ??????? Ähm...wie jetzt? BRD!? Wahlrecht ab 18! Die laden mich ein - nicht umgedreht!!!

- Gewählt. Eine Telefonnummer? Oder was? Aaaach jetzt dämmerts mir!!! Kreuze machen!!! Bei der Mehrzahl Eurer unterbelichteten User auch "Unterschrift" genannt!

- Wehrdienst  Ja sicher doch, Ihr Faschisten, Ich bin erfolgreicher Totalverweigerer. Das heißt, ich habe nicht nur NICHT gedient, sondern auch den Wehrersatzdienst verweigert! Darauf bin ICH stolz!!!!

- Beginn ehrenamtlicher Arbeit  Für lau? Arbeiten? Ihr denkt auch, ich wär kreativlos und hätte keine Hobbies!

- Gewichtsverlust Ich habe weder Krebs, noch war ich beim Frisör.

- Hat aufgehört zu rauchen  Im Gegenteil. Seit ich bei FB registriert bin, hat sich mein Konsum verdoppelt. Ohne Drogen hält man das ja gar nicht aus.

- wurde Vegetarier Euch hammse doch ins Gehirn geschissen! Wißt Ihr eigentlich, welche Auswirkungen einseite Ernährung auf den Organismus eines ALLESFRESSERS haben kann???

- Hat sich für Organspende entschieden  Dann lest mal meinen Blog! Erst informieren, dann dumm fragen!

Es wurde tatsächlich nach Erfahrungen gefragt, auf die man stolz ist! Ich war stolz, erfolgreich verschiedene Prüfungen abgelegt zu haben (Abitur, Führerschein etc.), Vater eines Sohnes zu werden, aktiv der DDR das Grab mitgeschaufelt zu haben, die erste eigene Wohnung, Fußballweltmeister zu sein, eine eigene Firma zu haben, das erste eigene Auto bar und voll bezahlt (auch wenn es nur ein Trabbi war) etc pp.


Welcher deiner Momente zählen zu Deinen Favoriten? Der kommt erst noch, wenn ich früh aufwache und feststelle, daß mir nichts mehr weh tut. Dann bin ich wahrscheinlich tot, aber das ist meiner Meinung nach das Beste, was einem heutzutage passieren kann.

- Erster Kuß  Ich weiß ja nicht mal mehr, wie die Schnitte damals im Kindergarten hieß... Oder war es
doch meine Mutter, die mich zuerst geküßt hat?

- Schwimmen gelernt  Na klar, vor allem wenn man 300 km vom Meer entfernt wohnt, ist das überlebenswichtig. Nicht, das ich es nicht könnte, im Gegenteil, ich war sogar im Schwimmsportverein, aber ich kenne Hochseemänner, die können das nach 40 Jahren auf See immer noch nicht

- Fahrradfahren gelernt  Ihr seid so dumm, daß es weh tut. Das hat man so nebenbei mitgenommen, war nun echt nichts besonderes. Aber wenn ich mir euer Klientel so ansehe, kann ich mir gut vorstellen, daß die Meisten Fahrradfahren cooler fanden als Deutschunterricht!

- Erster Flug An den ersten Flug kann ich mich nicht mehr erinnern, aber die anderen danach haben nicht weniger weh getan. Immer auf die Fresse. Mein erster Flug mit einem Flugzeug war 1976 und der war Scheiße. Das war eine alte Propellermaschine und da gab es für die Passagiere noch nicht einmal Ohrenschützer gegen den Lärm

Hat jetzt ein Auto Jetzt werde ich nicht mehr gedutzt, sondern die Großkotze von Fuckbook reden mit MIR in der 3. Person Singular. Abgesehen davon, bin ich bei den Spritpreisen froh, daß ich die Dreckskarren schon vor über 5 Jahren abgeschafft habe

Hat ein Haus gekauft Eins? Ihr habt noch nie Monopoly gespielt, oder? Und wer ein echtes Haus kauft ist entweder Spekulant oder einfach nur dämlich. Nach dem Motto: "Für meine Kinder habe ich mir ein Leben lang den Arsch aufgerissen!" Das kriegen die dann übrigens auch regelmäßig ins Antlitz geschmiert. Spätestens die Enkel sehen zu, daß sie den Kasten (und die Kosten) so schnell wie möglich los werden!

Erste Wahl Nicht nur meine erste Wahl war eine Misswahl! Nicht umsonst bin ich glücklicher Single!

Erstes Wort Ihr könnt Euch sicher an Euer erstes Wort erinnern! Ist wahrscheinlich gar nicht so lange her, Ihr Vollpfosten. Mir genügt es vollkommen das letzte Wort zu haben.

Das waren Fuckbooks-Topvorschläge! Ich dachte immer diese Nerd-Witze wären so ein Klischeeding, wie Blondinenwitze. Je öfter ich mir das durchlese, umso mehr erhärtet sich mein Verdacht, daß es solche Meschen wirklich gibt. Wem keine besseren Antworten einfallen, der hat wahrscheinlich nicht mehr erlebt. Traurig. Ich hab mir meinen ersten Kuß so früh "geholt", daß ich gar nicht mehr weiß, wie das war. Dafür kann ich mich sehr gut an meinen ersten richtigen Sex erinnern!!! Ja Süße, ist lange her ;o) Ich weiß, daß Du das hier liest! :)

Sorry war kurz abgelenkt.

Üblicherweise lassen die Antworten, Rückschlüsse auf den/die Verfasser des Beitrags zu. Jeder (Hobby-)Psychologe weiß das. Machen wir das doch einfach:

Interessanterweise folgen die Antworten einer chronologischen Reihefolge
Die schönste (sexuelle) Erfahrung des Verfassers war ein Kuß! (Oder war es doch nur ein Küßchen? Solche Dinge werden in der Erinnerung schnell überbewertet) Wahrscheinlich, war es, wie bei mir, vor dem ersten Fahrrad.
Dann bekam er endlich das heißersehnte Fahrrad geschenkt und nach endlosen Wochen der Quälerei schaffte er es, 20 m zu fahren ohne auf die Fresse zu fliegen. Auf Grund der Fahrraderfahrung bin ich jetzt wirklich unschlüssig, was seinen ersten Flug anbelangt. Sicher gings ihm, wie mir: erstmal auf die Fresse geflogen!
Fahrradfahren war für ihn doch anspruchsvoller als gedacht, als lieber ein Tretauto. Das Antriebsprinzip ist das Gleiche - man verletzt sich nur weniger im Gesicht.
Irgendwann, zwischen seinem 7 und 18 Lebensjahr hat er natürlich, wie wir alle, das erste Mal Monopoly gespielt und ein Haus erworben.
Mit 18 durfte er dann wählen gehen. Kann auch sein, daß ich die erste Wahl zu polititsch bewerte. Möglicherweise hatte er auch einfach nur die Wahl, welches Paar Socken er früh anziehen durfte. Oder welche Unterhose. Oder das erste Mal mitbestimmen, was es zu Essen gibt.
Ich bin jetzt etwas irritiert, was das erste Wort anbelangt. Vielleicht ist er jetzt 30 Jahre alt und hat seiner Mami das erste Mal widersprochen oder das erste Mal eine Frau angesprochen....

Wir wissen es nicht! Quantum est quod nescimus!

Euer Wot@n ;o)

Dienstag, 1. Juli 2014

Tritt nicht auf die Gräber...

...ermahnte mich Junior, nachdem wir an einem regnerischen Samstagnachmittag im Juni auf dem halleschen Stadtgottesacker gelandet sind. Den Toten dürfte das egal sein, und Bepflanzungen auf Gräbern gehören hier erst seit 200 Jahren zur Sepulkralkultur. Das Einzige jedenfalls was Junior beeindrucken konnte, war die "Gegenwart" der Toten und das damit verbundene, mir gut bekannte, kindliche unheimliche Gruseln auf alten Friedhöfen.

Und alt ist er, der Stadtgottesacker. Über 450 Jahre und bis Mitte des 19. Jahrhunderts der einzige Friedhof der Stadt Halle. Angesichts der relativ kleinen Anlage mag das seltsam unwahrscheinlich klingen, jedoch war die Stadt Halle bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht größer als das was die innerstädtischen Ringstraßen heute umfassen (siehe Karte).

Quelle: http://www.hot-map.com/de/halle
Die Vorstädte hatten ihre eigenen Friedhöfe. Neumarkt im Norden an der Laurentiuskirche und Glaucha im Süden an der Kirche St. Georgen. Zudem wurden in späteren Jahrhunderten die Flächen des heutigen Stadtparkes neben dem Stadtgottesacker als Friedhof genutzt.

Angelegt wurde der Stadtgottesacker in Form eines italienischen Camposantos im Jahre 1557 auf dem Gelände eines Pestfriedhofes. Zu dieser Zeit entstand eine Art Hygienegedanke. Nachdem verheerende Epidemien, wie die Pest, wiederholt die Städte heimgesucht hatten, wollte niemand mehr mit den Opfern der Seuchen hinter einer Stadtmauer wohnen. Die städtischen Kirchhöfe wurden niedergelegt und neue Friedhöfe vor den Toren der Städte eingeweiht. So auch der hallesche Stadtgottesacker. Zur Geschichte, Architektur und Einzigartigkeit möchte ich mich hier nicht weiter auslassen und empfehle den sehr guten und umfangreichen Artikel in der Wikipedia oder noch besser Bauhütte Stadtgottesacker e.V.

Alle Rechte hier http://www.bauhuette-stadtgottesacker.de
Junior und ich hatten an diesem Regentag, einen Komplettrundgang um die, bis auf sehr wenige Teile nicht mehr vorhandene, Stadtmauer gemacht. Im Osten liegt dann etwas versteckt der Stadtgottesacker.
Südwestecke
Über der alten Stadt auf dem Martinsberg gelegen, dürfte der Stadtgottesacker mit seinen Hohen Mauern durchaus auch eine wehrtechnische Funktion besessen haben.Vor allem hatte man bestimmt, vor Beginn der gründerzeitlichen Bebauung der Stadt, eine herrliche Aussicht über Halle.

Ich war überrascht, als ich durch das Tor trat, war ich doch bestimmt 25 Jahre nicht mehr hier gewesen. Es ist nun einmal so, daß Sehenswürdigkeiten vor der eigenen Haustür immer konsequent ignoriert werden. Dabei hat Goethe ja recht, warum in die Ferne schweifen....




Aufblühen und Staubwerden, das ist das ewige Gesetz der Natur. Hoffet auf Morgenrot im Totental. Hier die Saat dort die Ernte.
Ende der 1980er Jahre war die Anlage in einem verwahrlosten Zustand. Schwere Kriegsschäden waren nur notdürftig repariert. An der Nordwestseite waren viele Grüfte durch Bombentreffer zerstört und fehlten völlig. Die Nutzungsrechte für die Gräber endeten 1984 und scheinbar hatte niemand ein Interesse an deren Erhaltung.
Alle Rechte hier: http://www.bauhuette-stadtgottesacker.de


Umso erstaunter war ich, den Stadtgottesacker als geschlossene Anlage wiederhergestellt zu sehen.  Der Stiftung Stadtgottesacker, dem Bauhütte Stadtgottesacker e.V und großzügigen Spendern sind es zu verdanken, den Stadtgottesacker wiederhergestellt zu sehen. Man darf sich sogar wieder hier beisetzen lassen, allerdings nur im Kolumbarium und wenn man mindestens 40 Jahre in Halle gelebt hat.



 Interessant, den Steinmetzen über die Schulter zu schauen.
 Man sieht die Sanierungsarbeiten sind längst nicht abgeschlossen. Von den schweren Kriegsschäden ist zumindest nichts mehr zu sehen. Die Lücken wurden geschlossen und die Gesamtanlage wieder hergestellt. Kleine Narben werden bleiben, wie die beiden Grabsteine auf den oberen Fotos zeigen, und das ist ganz gut so. Erinnern sie uns doch daran, nicht zu vergessen! Einen Besuch ist der Stadtgottesacker auf jeden Fall wert. Ich gehe demnächst nochmal, aber ohne Junior, dem war das verständlicherweise viel zu langweilig. Aber für einen Hobbyhistoriker wie mich, ist es interessant so viele Gräber von bekannten Persönlichkeiten aus fast 500 Jahren Stadtgeschichte zu entdecken.


 





 Wer also einen echt italienischen Camposanto sehen möchte, muß nicht unbedingt nach Italien reisen. Italien ist manchmal näher als man denkt.

Euer Wotan ;o)


Für Dina!

Bildungsmaßnahme? Nein Danke! Ein Ratgeber

Es läuft immer gleich ab. Man bekommt eine Einladung vom Jobcenter. Entweder ins Jobcenter selbst oder in eine "Bildungseinrichtung" am Arsch der Welt.

Man soll "reaktiviert" werden (wir armen Toten) oder das Ganze soll eine "Trainingsmaßnahme" werden.
Wer "Glück" hat landet in einer "Weiterbildungsmaßnahme". Alles was man meist eh schon kann, wird "aufgefrischt" und am Ende darf man ein vollkommen kostenloses Praktikum, vollzeit und unentgeltlich, in einem regionalen Unternehmen absolvieren. Zu 99,9% ohne Übernahmegarantie!!!

Trainingsmaßnahmen sind die Erfindung vollkommen degenerierter intoleranter geistig armer bürgerlicher Individuen. Diese Wesen sind dermaßen phantasielos, daß sie nicht in Lage sind, sich vorzustellen. daß man sich nicht unbedingt beruflich betätigen muß, um seine Zeit erfolgreich totzuschlagen. Im Prinzip ist eine Trainingsmaßnahme eine reine Beschäftigungstherapie: Erstens wird einem ein regelmäßiger Tagesrythmus aufgezwungen (das gleiche Prinzip, daß sich schon Arbeitgeber erfolgreich zu nutze gemacht haben) und dann soll den Menschen dort beigebracht werden, wie man einen ordentlichen Lebenslauf und eine vernünftige Bewerbung schreibt. Daß wir in Preußen seit 1717 die allgemeine Schulpflicht haben und jedem dort mittlerweile ähnliches beigebracht wurde, ist bei der Maßnahme vollkommen irrelevant. Die selbsternannten Experten (lassen sich auch gern Dozenten nennen) wissen IMMER alles besser. Wer Pech hat, bzw. dumm genug war dort zu landen, muß dann die ganze Schikane mitmachen! Aber dafür blog ich ja hier, daß passiert Dir nie wieder! ;)


Sicher gibt es immer wieder Leute, die sich ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen können. Ich allerdings bin kreativ genug, dafür zu sorgen, daß mir die Tage nicht langweilig werden.

Doch zurück, Dein freundlicher Sachbearbeiter muß für das Quartal noch die Quote erfüllen und lost Dich für eine der oben genannten oder ähnlichen Schikanen aus! Und Du bekommst Post! Erstmal, echt Scheiße! ;) Die Agentur für Arbeit hat es mittlerweile geschafft geltende Rechtsnormen, jedenfalls was den Status "Krank" und das Arbeitsrecht betrifft, vollkommen auszuhebeln. So genügt keinesfalls eine übliche Krankschreibung, die JEDEN Arbeitnehmer vor den Kontakt mit seinem Arbeitsplatz schützen soll. Nein! Der Arbeitslose benötigt, sollte er dem Termin vom Jobcenter nicht nachkommen können, einen ÄRZTLICHEN ATTEST der ihm Transportunfähigkeit bescheinigt. Oder eben einen Totenschein.

Nichterscheinen ohne Attest oder Totenschein hat umgehend eine sogenannte Sanktion zur Folge. Das heißt: Deine umfangreichen staatlichen Zuwendungen werden um mindestens 30% gekürzt.

Also hin zu der Veranstaltung. Dort wird in meist schönen Worten erzählt, was man mit einem vorhat, wie lange das Ganze dauern soll UND was einem passiert, wenn man nicht mitspielen möchte (siehe Sanktion!).
Ich habe dort schon Leute sitzen sehen, die zum 4. Mal (!!!) an der gleichen Maßnahme teilgenommen haben. UND KEINER war von mir dazu zu bewegen nicht zu unterschreiben. Nur aus Angst vor Sanktionen!

Irgendwann bekommt man die Vertragsunterlagen vorgelegt, die man bitte umgehend zu unterzeichnen hat.

Für folgende Tipps gilt und auch für die Zukunft: in eurer Eingliederungsvereinbarung darf NIEMALS die Teilnahme an solchen oder ähnlichen Veranstaltungen festgelegt sein/werden!!!

Übliches Vertragsrecht gilt hier leider nicht. Rechtlich gesehen, ist es ein sogenanntes Haustürgeschäft. Jedoch gibt es auch hier, wie bei allen "Verträgen" mit dem Jobcenter, kein Rücktrittsrecht. Bei allen Verträgen gilt: genau durchlesen und, wenn kein Interesse besteht, NICHT UNTERSCHREIBEN!!!

Die anwesenden Jobcentermitarbeiter werden spätestens jetzt ihre freundliche Maske fallen lassen und einem mit Sanktionen drohen. Nicht beeindrucken lassen und vor dem Verlassen der Veranstaltung auf KEINEN Fall den FAHRTKOSTENANTRAG vergessen!

Auf jeden Fall werdet ihr nach erfolgreicher Weigerung umgehend ins Jobcenter eingeladen. Man wird Euch, zuerst wieder zuckersüß, am Ende wieder unter schlimmsten Drohungen, zur Teilnahme bewegen wollen.

Legt Euch ein paar Argumente zurecht und weicht nicht vom eigenen Standpunkt ab. Keine Angst vor Sanktionen! Sollte Dein Jobcenter dämlich genug sein, Dir daraufhin eine auszusprechen, sofort zum Anwalt für Sozialrecht!

Du hast dich doch breitschlagen lassen und bist in der Maßnahme gelandet? Kein Problem!
Zum Maßnahmebeginn möchte der "Bildungsträger" ca. ein Dutzend Einverständniserklärungen und Unterschriften. NICHTS davon UNTERZEICHNEN!!! Meist sollst Du erst hier den "Ausbildungsvertag" unterzeichen! Auf keinen Fall!!! Enthalten sind zudem Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte, Vermittlungsprovisionen für den Bildungsträger falls Du einen Job bekommst etc etc Auch hier gilt: KEINE UNTERSCHRIFTEN!!!

Weiterhin möchte der "Bildungsträger" Deine persönlichen Daten und den Lebenslauf. Die gehen den einen Scheißdreck an. Das geht keinen etwas an, außer das Unternehmen bei dem Du Dich bewerben willst! Laß Dir auch von den sogenannten Dozenten nichts anderes erzählen. Wenn die Dich nach Deinen Unterlagen fragen, sag denen auf den Kopf zu: "Das geht Sie einen Scheißdreck an!" Dann sind wenigstens die Fronten geklärt und der Verein weiß, mit wem er es zu tun hat!

Der "Bildungsträger" wird mindestens ein persönliches Gespräch mit Dir führen, um Dich zur Kooperation zu bewegen. Auf Nichts einlassen! Sei immer pünktlich und nimm an der Maßnahme teil. Bewerbungstraining ablehnen! Du bist intelligent genug um eine Bewerbung selber zu verfassen und hast bereits einen Lebenslauf. Der KEINEM etwas angeht!!!

Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit bis man Dir erklärt, daß Du nicht mehr zu kommen brauchst. Jetzt bekommst Du natürlich wieder Post vom Jobcenter. Der "Bildungsträger" hat Dich wahrscheinlich auch "angeschissen". Keine Sorge. Ein freundliches Schreiben zurück an das Jobcenter, was das für ein mieser Laden ist, daß Du keinen Nachhilfeunterricht in Deutsch benötigst, schließlich hast Du Deine Schule erfolgreich beendet, daß Du durchaus imstande selbst einen Lebenslauf und eine Bewerbung zu verfassen, Du "Coaching" vor laufender Kamera ablehnst etc etc

Im Übrigen ein lukrativer Wirtschaftszweig. Die Agentur für Arbeit versorgt die "Bildungsträger" mit Teilnehmern und mehr. Die genaue Höhe der Teilnahmegebühren wollte mir mein Jobcenter nicht mitteilen, obwohl es sich um öffentliche Gelder handelt. Zusätzlich erhalten diese "Bildungsträger" nicht unbeträchtliche Zuschüsse aus den Gemeinden. Mal aufpassen, wenn Deine Stadt oder Gemeinde den Jahresabschluß vorlegt. Da ist auch immer eine Liste dabei, wer und in welcher Höhe abkassiert hat.

Ich wüßte gern, wieviel Umsatz die Branche macht und wieviele Menschen noch am Hartz IV-System verdienen. Q.E.Q.N.

Hauptsache man kann über Arbeitslose meckern und spotten. Peter Hartz ist übrigens ein verurteilter Verbrecher!

Sollte jemand Hilfe benötigen, auch im Verfassen von Schreiben an das Jobcenter, bitte melden!

Euer Wotan ;o)

Schwarz-Rot-Gold und das große Kotzen...

...kommt mir gerade wieder, wenn ich höre und sehe, wie die Zeit der Brot und Spiele (WM 2014) ausgiebig genutzt wird, um dem deutschen Michel mal wieder das Fell über die Ohren zu ziehen. Leider muß ich zugeben, daß er Nichts anderes verdient! Siehe nur das letzte Wahlergebnis!

Der vielversprochene Mindestlohn von 8,50 € (die Zahl selber ist ein Witz!) wird aufgebohrt und durchlöchert, wie ein Schweizer Käse. So sollen bspw. Erntehelfer keinen Anspruch darauf haben. Warum auch? Die machen doch eh nur "Ferienarbeit", wahrscheinlich haben sie nicht Besseres zu tun, keine Hobbies oder sind froh, fürs Zeittotschschlagen überhaupt ein Paar Euro zu bekommen.

Praktikanten soll er auch verweigert werden. Kann ich gut nachvollziehen. Jedes Jahr schafft es die Bundesargentur für Arbeit mit ihren Jobcentern, in Zusammenarbeit mit den dubiosesten "Bildungsträgern", naive Arbeitslose in "Bildungsmaßnahmen" zu pressen, deren fester Bestandteil ein, mindestens einen Monat dauerndes, Praktikum ist! Meistens zum Jahresende - ein kleines Weihnachtsgeschenk des Staates an unsere ach so armen Unternehmer. Jetzt sollen die auch noch Geld bekommen??? Unerhört!

Daß Langzeitarbeitslose ebenfalls vom Mindestlohn ausgegrenzt werden sollen, steht außer Frage. Wie könnte jemand, der über ein Jahr nicht "gearbeitet" hat, auch leistungsfähig sein!? Dabei stehen die Meisten, aufgrund oben genannter "Bildungsmaßnahmen" und berufserfahrungbildender Praktika, besser im "Stoff" als manch betriebsblinder Angestellter im öffentlichen Dienst!

Oder die vielen jungen Leute ohne Perspektive. Lockt sie bloß nicht mit einem "vernünfigen" Arbeitsentgelt. Nein laßt sie vor der Glotze versauern. Fernsehen und die paar Kröten Unterstützung vom Staat sind alle Mal lukrativer, als sich für 3 oder 5 €, 40 Stunden die Woche den Arsch aufzureißen. Simpelste Kosten-Leistungsrechnung!

Einfacher als den Mindestlohn "durchzuboxen" wäre eine "kleine" Diätenerhöhung gewesen. So wie so oft in den letzten Jahren mal schnell so nebenbei. Wenn ich mich nicht irre, auch immer während der Fußballweltmeisterschaften der vergangenen Jahre. Und Keinen hats gejuckt. Solange noch Kleingeld für ein Paar Bier für das gemeinsame Fußballerlebnis locker sitzt... wen juckt da schon aktuelle Bundestagspolitik. Ein Mann sah das glücklicherweise anders: unser Staatsoberhaupt! ...unnd redete prompt Tacheles! Der Mann wird mir immer sympathischer!

Übrigens ein absolutes Phänomen: Wenn den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen wird, seien es bspw. Rundfunkgebühren, Steuererhöhungen oder steigende Sprit- und Fahrpreise (die Hallesche Verkerkehrs AG erhöht seit über 10 Jahren pünktlich am 1. August die Fahrpreise!), halten ALLE still. Börsen- und Immobilienspekulanten werden staatssubventioniert. KEINEN juckts! KEINER macht etwas dagegen. Aber wehe den Ärmsten der Armen in diesem Land oder den Flüchtlingen aus noch ärmeren  oder kriegszerstörten Ländern dieser Welt soll es etwas besser gehen, DANN wird grenzenlos diskutiert, debattiert und diskriminiert.

Hauptsache Deutschland gurkt sich ins Viertelfinale und der Michel kann sein Schwarz-Rot-Goldenes Fähnchen schwingen. Nebenbei werden noch einmal 1,1 Milliarden (1 100 000 000) Euro in den sogenannten Hauptstadtflughafen gepumpt. Die Kosten liegen also derzeit bei 5,4 Milliarden Euro.
Wer mit Milliarden nichts anfangen kann, dem empfehle ich folgendes:
Das aktuelle Nettoeinkommen nehmen, alle laufenden monatlichen Kosten abziehen und den Betrag merken oder aufschreiben ;) Dann die Jahre nehmen, die man in seinem Leben schon gearbeitet hat. Dann sich überlegen, wie lange man noch arbeiten möchte oder muß. Die Jahre mit den geschafften Arbeitsjahren addieren, dann die Gesamtsumme durch 12 (so errechnet man die Monate ;) ) und die ganzen Monate mit dem oben gemerkten Eurobetrag multiplizieren!

Weniger als eine Milliarde? Was, weniger als eine Million??? Tja dann wirds wohl nix mit einem eigenen Flughafen. Was soll ich mit einem Flughafen???? Interessante Frage! Vielleicht eine eigene Drohne? Nein keinen Bienenstock. Mit einer Drohne kann man echte Killerspiele spielen - also am Computer echte Menschen killen. Keine Pixelwesen! Cool, oder? Mir fallen da auch bessere Dinge ein, die man mit der einen oder anderen Million machen könnte. Ich würde mir zum Beispiel zuerst Klopapier kaufen - in Schwarz-Rot-Gold!

Euer Wotan ;o)